Widget, – witzig, spritzig, keß!
¶ Noch so ein Fall von „Spätenwicklung“, denn ziemlich genau auf den Tag vor jetzt mehr als einem Jahr stand ein Workshop bei Andreas Jorns auf dem Plan. Andreas ist vielen durch sein „Blitzkochbuch“ bekannt geworden, denn er hat sich jahrelang um eine bilddienliche Blitztechnik gekümmert. Das hat sich etwas gewandelt und so stand der Workshop ganz im Zeichen von Nicht-Blitz, sprich Available-Light.
¶ Das Wetter war uns mit strahlendem Sonnenlicht außerordentlich gnädig, was die herrlich roten Haare unseres Models Widget zum Leuchten brachte …
¶ Ich gestehe, daß ich sie neben Frau Jorns am Anfang gar nicht so recht wahrgenommen habe. Zierlich, um nicht zu sagen „klein“ stand sie da … um sich dann in eine lustig-witzig-spritzige Person zu vewandeln. Wow! Daß sie was vom modeln versteht, war unübersehbar. Mal niedlich, mal keß, mal selbstbewußt, mal spaßig, mal grazil oder mondän. Da war einfach alles dabei. Widget knallte die Posen 'raus wie ein Feuerwerk; als Anfänger nicht immer einfach hinterher zu kommen …
¶ Meine Bildauswahl zeigt denn auch mehrheitlich die Person und die Stimmungen, die sie zu vermitteln wußte. Frei nach dem Motto: schön kann jede(r), aber es kommt eben doch mehr auf den Menschen vor der Kamera an.
¶ Gut, sie hat nun auch alle Attribute dazu: die natürlich-roten Haare, die unzähligen Sommersprossen, krallig-spaßige Augen mit herrlichen Lachfalten, ein ausdrucksstarker Mund, – da paßt eben alles zusammen. Und ganz wichtig, es schien ihr wirklich Spaß zu machen. Alles ganz easy und ohne einen jeden Anflug von unpersönlicher Model-Distanz …
¶ Und dann passierte etwas, was ich so noch nicht kannte: Widget sagte nicht nur zu den gezeigten Bildern „ja“, „hmm“ und „schön“. Nein, da kam auch schon mal „oh neeee!“, „das ist nicht mein Ding“, „das geht garnicht!“ oder „da seh’ ich so verbimscht“ aus. „Verbimscht“? Okaaay, – die Heimat von Widget war damit auch geklärt … Ich habe mir den Begriff aber dennnoch „übersetzen“ lassen und mußte ihr zustimmen, daß dieses Bild wirklich nicht sehr vorteilhaft war (… als Model muß man ja nicht für alles und jedes herhalten). – Man merkte jedenfalls sehr schnell, daß sie selbst beim schnellen Blick auf das Display blitzefix wußte, was gut und was weniger gut war. Und sie sagte es auch direkt und unverblümt. Insofern war Widget neben Andreas jemand, die kritisch mit den Bildergebnissen umging und zu sagen wußte, was ihr gefällt und was eben nicht, – hat mir mächtig imponiert!
¶ Rundherum also ein gelungener Tag mit einem engagierten Model und einem interessanten Menschen dazu. Die Zeit verflog viel zu schnell. – Widget, ich hätte noch gerne weitergemacht, aber vielleicht kommen wir ja noch mal zusammen und sei es (nur) auf einen Kaffee, ein Bier oder so …