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MesserGabelScheren-Markt 2021 …

¶   Zunächst die Fakten: Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) bot am 6. und 7. November 2021 die Besichtigung der alten Solinger Gesenkschmiede Hendrichs an, ein »Messer­Gabel­Scheren­Markt«, der einmal jährlich stattfindet. – Also einen Termin Online gebucht (übrigens ein sehr gutes Buchungsportal!) und bei schönem Wetter hin …

¶   Die traditionsreiche Schneidwarenindustrie in und um Solingen ist über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und auch heute noch ein Pfund der heimischen Industrie. – Natürlich war die Be­sichtigung zugleich auch eine Präsentation und Ausstellung vieler Anbieter von Messer - Gabel - Scheren … Na ja, und wer wollte, konnte dort auch gleich ein neues Messer für die heimische Küche erwerben … 😊

😊¶   Mich interessierte hingegen mehr die alte Industriekulisse, die Fertigungs­stätten, die Maschinen. Es schien, als wäre die Zeit stillgestanden: viele Dinge, die vor noch nicht allzu langer Zeit die normale Arbeitsumgebung der Beschäftigten waren, hat man aufbewahrt und sie illu­strier­ten, wie vor Jahren Messer und Scheren gefertigt wurden … Man fühlte sich quasi um Jahr­zehnte zurück­versetzt, – vieles kam einem noch bekannt vor und mir wurde klar, wie sehr, – ja massiv sich die Ferti­gungs­prozesse seitdem verändert haben: Jedenfalls war es damals eine an­strengende, manuelle Tätigkeit an dunklen Arbeitsplätzen.

¶   Vor der Elektrifizierung wurde sogar durch Kohleverstromung Energie erzeugt und mittel zahlreicher Treibriemen die Maschinen angetrieben. Die Trans­port­wagen mit »Hundeantrieb« (!) hatten nicht einmal eine Gummibereifung, – ein einfaches Stahlrad tat es auch! Und eine Tele­fon­zelle inmitten der Maschinenen­halle war nur für dienstliche Zwecke nutzbar; die Tele­fo­nate wurden sogar tabellarisch erfaßt und vermerkt … DSGVO war damals noch unbekannt bzw. wurde über den Zugang zur Telefonkabine geregelt … Man kommt ins Nachdenken!

¶   Die Bilder zeigen ein wenig von dieser alten Produktionsstätte und den Arbeits­be­dingungen der Männer und Frauen, die schon damals einem hochspezialisierte Beruf nachgingen, – nur eben fast alles von Hand und ohne moderne Industrietechnik…

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