STREET & TRAVEL

Zingst 2014 … Didier Ruef

¶    Zingst 2014 ist immer auch eine gute Gelegenheit die eigene Photographie zu beleben. Vorträge & Workshops gibt es jeden Tag. Man weiß sich nicht zu entscheiden, denn zahlreiche Angebote überlappen sich zeitlich; also muß man Schwerpunkte setzen.

¶    Ich hatte mich schnell für den Zwei-Tage-Workshop mit Didier Ruef ent­schieden. Wohl wegen des Titels (»Fotografie mit einem Augenzwinkern«), aber auch weil ich von Didier Ruef noch nie etwas gehört oder gesehen hatte; eine Bildungslücke, wie sich schnell herausstellte ...

¶    Didier ist eher ein »klassischer Photograph«, ein Dokumentarphotograph ohne großen Schnickschnack, überwiegend sind seine Arbeiten in Schwarz-Weiß. Er ist viel in der Welt herumgekommen und zeigt in seinen Arbeiten häufig auch die recht unansehnliche Seiten dieser Welt. Sein kultur- und sozialkritischer Ansatz ist deutlich zu erkennen. Daneben widmet er sich auch sehr den Menschen in ihrer alltäglichen Umgebung, sehr nah und unverstellt und oft mit einem »Augenzwinkern«.

¶    Daher kommt denn auch der Titel des Workshops. Schnell wurde aber klar, daß Didier nicht nur das »lustige« Augenzwinkern in unserem Sprachverständnis im Sinn hat (… Didier lebt in der französi­schen Schweiz), denn viele seiner Bilder sind zugleich auch eher etwas abseitig, ungewöhnlich und irgendwie anders. Ja und sicherlich auch gelegentlich witzig, lustig, – aber eben nicht nur. Schwer zu beschreiben. Ich empfehle einen Besuch seiner Homepage.

¶    Der Zufall wollte es, daß der Workshop gerade an den beiden Tagen stattfand, als die Ostsee sich mit Windstärken 7 bis 9 austobte. Nicht gerade ideal raus­zugehen und eigene Bilder zu machen. Zingst war wie leergefegt und so geriet der eigene photographische Teil etwas in den Hintergrund; die wenigen Teilnehmer brachten denn auch keine vollen Speicherkarten zur Bild­besprechung mit …

¶    Bildbesprechung. Yep!, so was hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Didier nahm sich die Zeit und unterzog jedes Bild eines jeden Teilnehmers einer intensiven Beschau, kritisiert und sortierte die wenigen Best-Of nach markanten Merkmalen, nach Gemeinsamkeiten. Die Teilnehmer erfuhren dadurch sehr viel über ihre eigene Seh- und Photographierweise, – erstaunlich was alles dabei herauskam! – Die Erkenntnis daraus: Bildauswahl ist an­strengend und wichtig, hier sollte alles zueinander passen. Hatte ich bis dahin noch nie soooo darüber nachgedacht …

¶    In Summe ein sehr ungewöhnlicher Workshop. Weniger Bilder. Mehr Nachdenken. Mehr Bildkritik. Mehr auf die persönlichen Sichtweisen eingehen. Und – was mich betrifft – die Vorgabe: 'mach' alles in SW bitte!', – hmmm.

Danke Didier!

...................................................................................

¶    Legende  zu den Bildern

·   Schwarz-Weiß-Photos > von Didier als die »best-of« ausgewählte Photos
·   Farbbilder > von Didier akzeptierte, aber letztlich aussortiere Photos

# # #

Zurück